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WASH Zukunftsforum

Das vom German WASH Network veranstaltete WASH Zukunftsforum 2014 „Weichenstellungen für die Post-2015-Ära“ fand am 10.-11. November in Bonn statt

04.12.2014 |




Dieses Sektortreffen gab den wichtigsten Akteuren der Entwicklungszusammenarbeit und der humanitären Hilfe im WASH Bereich die Möglichkeit, sich kennenzulernen, mit hochrangigen Entscheidungsträgern zu diskutieren und gemeinsam neue Bündnisse für die Post-2015-Ära zu schmieden. Neben dem politischen Dialog an Tag 1 bietet ein Fachsymposium an Tag 2 die Möglichkeit, sich mit PraktikerInnen auszutauschen und die Übersetzung der politischen Rahmenbedingungen ins Feld zu diskutieren.

Der Tag 1 wurde moderiert von Uschi Eid, UNSGAB. Herr Dr Schmitz, zuständig für die BMZ Sonderinitiative „Eine Welt ohne Hunger“, wies zu Beginn darauf hin, dass Hunger und WASH stark verknüpft sind. Man schätzt, dass z.B. in Indien allein 100 Mio Menschen an Hunger leiden, nicht aufgrund von Nahrungsmittelknappheit sondern durch mangelhafte WASH-Bedingungen, insbesondere Hygiene, was auch durch mangelnde Nahrungsverwertung zu sogenanntem „hidden hunger“ führt. Daher sind ist wichtig, Ernährungssicherheit und WASH zusammen zu denken.

Mit Blick auf das Ende der Millenium-Entwicklungsziele (MDG) im Dezember 2015, Thomas Stratenwerth vom BMUB erläuterte den Stand des aktuell vorgeschlagenen Wasserzieles in den zur Zeit verhandelten Sustainable Development Goals (SDG), das jetzt als Ziel Nummer 7 alleinstehend ist, was deren Bedeutung herausstellt. Es werden mehr Unterziele vorgeschlagen, die von IRWM bis WASH reichen. Allerdings gibt es bei dem alleinstehenden Ziel den Nachteil, dass es nun nicht als Querschnittsthema wahrgenommen wird und z.B. in dem Ziel zu Energie oder Gender nicht auftaucht, obwohl es erhebliche Überlappungen gibt. Sascha Gabizon von WECF berichtete als Vertreterin der UN Women´s Major Group, wie der derzeitige Stand der SDG-Verhandlungen aussieht und wo es in Zukunft noch Möglichkeiten der Einflussnahme auf die Formulierung der Ziele und Unterziele gibt.

Für die humanitäre Hilfe sprach Eltje Aderhold vom Auswärtigen Amt, dass das Thema WASH in der humanitären Hilfe einen hohen Stellenwert hat und auch dort geschaut wird, wie man den Aufbau nachhaltiger Strukturen schaffen kann.

Am Ende des ersten Tages wurde von den Anwesenden, Ministerien, Durchführungsorganisationen, NGOs und Forschungsorganisationen in drei Gruppen diskutiert, was bei der Humanitären Hilfe und den SDG-Verhandlungen zukünftig unter WASH-Gesichtspunkten zu beachten ist.

Der Tag 2 wurde vor allem von WASH-Fachleuten besucht und widmete sich konkreten Praxisbeispielen, Weiterbildungsangeboten und weiteren Netzwerkaktivitäten. Stephan Simon von der Welthungerhilfe und Roland Hansen von Malteser International berichteten über Projektbeispiele aus Sierra Leone und Kambodscha. Claudia Wendland von WECF stellte das WASH in Schools-Monitoringprogramm vor, das durch Initiative der WHO-ECEH im Rahmen der Parma-Commitments für die pan-europäische Region entwickelt wurde. Von der GIZ erläuterte Arne Panesar aktuelle Aktivitäten des weltweiten Netzwerkes Sustainable Sanitation Alliance (SuSanA) und diskutierte mit den Beteiligten Potenziale des SuSanA-Online-Forums und deren Grenzen. Es wurden verschiedene Weiterbildungs- und Vernetzungsangebote erwähnt, besonders beworben hat die EAWAG ihren regelmäßig stattfindenden Massive Open Online Course (MOOC) „Planning and Design of Sanitation Systems“, der kostenfrei ist und sich an Studierende sowie alle Interessierten wendet.

Das Programm abgerundet hat ein aktuelles Forschungsthema: Stefan Deegener der Technischen Universität Hamburg-Harburg berichtete im Namen von Ralf Otterpohl über Terra Preta Sanitation als innovatives, synergistisches System für nachhaltige Sanitärversorgung, Bodenbildung und Aufforstung.

Anlässlich des nahenden Welt-Toilettentages am 19. November, der in diesem Jahr 2014 unter dem Motto „The urgent run“ stand, wurde ein medienwirksames Foto mit allen TeilnehmerInnen geschossen, um entsprechende Aufmerksamkeit für das WASH-Thema auch in der breiten Öffentlichkeit zu schaffen.



Die Veranstaltung wurde an beiden Tagen von den TeilnehmerInnen sehr begrüßt und gut angenommen; es sind daher weitere WASH-Fora geplant, die den unterschiedlichen deutschen Playern aus Ministerien, Durchführungsorganisationen, NGOs, Verbänden, Firmen und Hochschulen eine einzigartige Austauschplattform zu WASH-Themen bieten.

WECF ist Gründungsmitglied des deutschen WASH Netzwerkes, nähere Infos hier.