Die Kernfrage - WECF und Campact auf Atom-Endlagersuche in München
Aktion in der Münchener Innenstadt
18.09.2009 |WECF Press Release
Mit regenerativen Energien neuen Atommüll verhindern
Mehr als 300 Menschen sind am Mittwochnachmittag in der Münchener Innenstadt auf "Endlagersuche" gegangen. Mit der Aktion und einer anschließenden Podiumsdiskussion mit Spitzenpolitiker(inne)n wollen WECF- Women in Europe for Common Future, das Kampagnennetzwerk Campact und weitere Münchener Umweltgruppen den Druck auf die Parteien erhöhen, am Atomausstieg festzuhalten.
Die Endlagersuche begann am Sendlinger Tor und führte über den Altstadtring zum Odeonsplatz. Mit dabei: ein täuschend echter "Castor"-Transport auf einem 40-Tonnen-Tieflader, hunderte Aktivisten in Strahlenschutz-Anzügen, Atomfässer und ein "mobiles Einsatzkommando", das mit Geigerzählern und Suchgeräten markante Stellen der Innenstadt auf ihre Eignung für ein Endlager unter die Lupe nahm.
"Wir unterstützen diese Aktion, weil der hochgiftige Atommüll und der Umgang damit ein nach wie vor ungelöstes und hochgefährliches Problem darstellt“, so Sabine Bock, Energie Koordinatorin von WECF. „Unsere Aufgabe ist es, sich diesem Problem zu stellen und im Sinne der Sicherheit der Menschen mit einem konsequenten und zügigen Ausstieg aus der Atomkraft eine weitere Anhäufung des Atommüll zu verhindern. Niemand, nicht einmal Befürworter(innen) der Atomkraft, möchten diesen Müll vor Ihrer Haustüre haben.“ Dies bestätigt eine repräsentative Emnid-Umfrage im Auftrag von Campact, nach der 89 Prozent der Bevölkerung die Endlagerung von Atommüll in ihrer Nähe ablehnen.
„In der gesamten Atomfrage geht es uns natürlich nicht nur um die Endlagerfrage. Mit unserer Neuveröffentlichung „Die Kernfrage“, die die Reise des Urans behandelt und die WECF rechtzeitig zur Bundestagswahl herausgeben hat, zeigen wir, dass Atomenergie auf allen Stationen der Prozesskette ein nicht zu kalkulierendes Risiko ist. Wir haben mit Menschen gesprochen, die uns in Ihre Erfahrungen mit der Atomwirtschaft Einblick gewährt haben. Diese Interviews sind sehr erschütternd und unsere Antwort ganz klar: wir müssen und wir können unseren Energiebedarf mit Erneuerbaren Energien decken – einzig der politische Wille muss vorhanden sein“, so Sabine Bock von WECF. Nach wie vor setzt die Atomlobby alles daran, den Atomausstieg zu kippen, bevor in der nächsten Legislaturperiode sieben Atomreaktoren vom Netz müssten, darunter auch das Atomkraftwerk Isar 1.
„Wind und Sonne oder Atom und Kohle? Wie sieht der Energiemix der Zukunft aus?“ - diesen Fragen stellten sich im Anschluss an die Aktion die örtlichen Kandidat(inn)en für den neuen Bundestag bei einer Podiumsdiskussion ihren Wählern. Mit dabei waren Jerzy Montag (Bündnis 90/ Die Grünen), Dr. Rainer Stinner (FDP), Henning Hintze (Die Linke), Dr. Axel Berg (SPD) und Mechthilde Wittmann (CSU).
Der Aktionstag ist eine gemeinsame Aktion von Bund Naturschutz in Bayern, Attac München, Projekt 21 plus, Umweltinstitut München, Nuclear Free Future Award, Bürger gegen Atomreaktor Garching, Mütter gegen Atomkraft, Women in Europe for a Common Future und IPPNW und Campact.
Das Buch „Die Kernfrage“ kann gegen eine Schutzgebühr von 5 Euro direkt bei WECF bestellt werden.
Pressekontakt
Johanna Hausmann, johanna.hausmann(at)wecf.eu, 089 2323938-19
Karin Adolph, karin.adolph(at)wecf.eu, 089 2323938-16
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