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Nuclear Waste Crisis

The lies surrounding safe waste dumping

09.07.2008 |ZDF, Heute




Climate change and the quick rise in prices with oil, gas and stream have again stirred up the discussion about the use of nuclear energy in Germany. The up till now unsolved problem of nuclear waste dumping is however hardly ever being mentioned...


Notstand beim Atommüll

Die Lüge von der Endlagerung

Der Klimawandel und der rasche Preisanstieg bei Öl, Gas und Strom haben die Diskussion um den Nutzen von Atomenergie in Deutschland wieder entfacht. Dabei kommt das bisher ungelöste Problem der Endlagerung radioaktiven Abfalls kaum zur Sprache - obwohl Deutschlands Vorzeigeendlager, Asse II, gerade abzusaufen droht.

Eine Million Jahre sollte es halten. Gerade mal etwas über 40 Jahre war Asse II, als das deutsche Versuchslabor für künftige atomare Endlager in Salzstöcken vorzeigbar. Das ehemalige Salzbergwerk im Landkreis Wolfenbüttel bei Braunschweig galt als trocken und vor allem sicher. Bis vor kurzem eine Reihe von Pannen und Lecks bekannt wurden, die es offenbar schon viel länger gab. Doch hatte es der Betreiber, das Helmholtz Zentrum München, versäumt, die Öffentlichkeit rechtzeitig darüber zu informieren.

Absaufen des Bergwerks unvermeidbar Seit Jahren schon läuft in die Grube von außen Wasser, bis zu 12.000 Liter täglich. Die Gefahr ist groß, sagen Experten, dass die Salzlauge mit atomaren Abfällen in Berührung kommen und so radioaktiv verseuchte Brühe in die Biosphäre gelangen könnte. Das Problem ist den Betreibern der Grube bereits seit 1988 bekannt, doch erst 2002 erklärte das Helmholtz Zentrum München plötzlich: Das Absaufen des Bergwerks sei unvermeidbar. Bis maximal 2014 könne es noch offen bleiben.Ein sehr spätes Eingeständnis. Frühe Warnungen von Wissenschaftlern, wie von dem Wasserbauingenieur Dr. Hans-Helge Jürgens, waren zuvor nicht Ernst genommen worden. Jürgens hatte bereits 1978 in einem Gutachten vor der Gefahr des Eindringens von Grundwasser und folglich dem Absaufen der Schachtanlage gewarnt und deshalb dringend von der Einlagerung schwach- und mittelradioaktiven Atommülls abgeraten. Der Schacht soll sogar schon undicht gewesen sein, als er 1965 von der bundeseigenen Gesellschaft für Strahlenforschung im Auftrag des Bundesforschungsministeriums gekauft wurde, behauptet Jürgens

Atommüllverklappung für die Ewigkeit

Damals sollte in dem stillgelegten Bergwerk nur erforscht werden, ob Salzgestein für die Endlagerung strahlender Abfälle taugt. Nach und nach jedoch wurde immer mehr Atommüll in die Grube gebracht - bis 1978 mehr als 120.000 Fässer mit schwach und mittelradioaktivem Abfall. "Das Versuchslager Asse ist faktisch ein Endlager, aber genehmigt nach Bergrecht, nicht nach Atomrecht", so Jürgens im Frontal21-Interview. Das Problem: Das Bergrecht räumt weder den Bürgern noch der Atomaufsicht des Bundes eine Mitwirkung ein. Regionale Bürgerinitiativen fordern deshalb seit Jahren eine atomrechtliche Aufsicht des Bundes für Asse II. Die Menschen rund um den Gebirgszug Asse fühlen sich von dem Betreiber des Atommülllagers getäuscht: Offiziell galt Asse II immer nur als ein wissenschaftlicher Versuch. Nun aber wird vielen klar, dass augenscheinlich niemand daran gedacht hatte, diese Fässer jemals wieder zu bergen - Atommüllverklappung für die Ewigkeit.

Verstrahlter See

Doch nun ist das Wasser nicht mehr aufzuhalten. Jahrelang ließ der Betreiber die Atomaufsicht und auch die Öffentlichkeit im Glauben, er habe alles im Griff. Das nachlaufende Wasser wurde bisher einfach 200 Meter tiefer in den Berg gepumpt - wie sich herausstellte, ohne die nötige Genehmigung. Lange wäre nichts herausgekommen, gäbe es da nicht den kleinen Laugensee vor Kammer 12, hinter deren Wänden die Atomfässer lagern. Er brachte die Diskussion über das Endlager Asse II ins Rollen. Denn die Cäsium-137-Strahlung der harmlos aussehenden Pfütze ist achtmal höher, als es Grenzwerte erlauben. Der Betreiber wusste davon seit vier Jahren. Die Öffentlichkeit erfährt davon erst jetzt.
Und die Lage wird immer dramatischer: "Ab einer gewissen Menge Laugezutritt kann man das Wasser nicht mehr entfernen, da säuft das Bergwerk ab", erklärt der Vorsitzende der Entsorgungskommission, Michael Sailer. Für die Anwohner des Endlagers eine Katastrophe. Denn dann gäbe es keine Chance mehr, die Fässer wieder aus der Grube heraus zu holen. "Dann kann man nicht mehr an die radioaktiven Abfälle ran. Die sind aber auch nicht abgeschlossen. Das heißt, in der Lauge würde sich die Radioaktivität aus den Abfällen lösen und je nach dem wie sich die Radioaktivität bewegt, würde die Lauge auch ins Grundwasser gelangen", so Sailer.

Kontrollierte Flutung

Inzwischen bereitet sich der Betreiber darauf vor, die Anlage kontrolliert zu fluten, um so dem Absaufen der Asse zuvorzukommen. Durch das Einbringen einer Magnesium-Chloridlösung soll der Schacht versiegelt werden. Doch Wissenschaftler, darunter auch Hans-Helge Jürgens, warnen - und hoffen, dass die Verantwortlichen dieses Mal auf sie hören: "Die größte Gefahr bei der Magnesiumchlorid-Lösung ist, dass sie die Fässer erreicht, dass sie die Fässer anlaugen wird und Radioaktivität in die Lauge übertreten wird, dass radioaktive Gase unter hohem Druck entstehen und in die obere Schicht und ins Grundwasser heraus gepresst werde."

So klingt die erneute Debatte um den angeblich sauberen Atomstrom besonders in den Ohren der Anwohner um Asse II wie Hohn. Schließlich produziert die Kernenergie gefährlichen Müll - und keiner weiß, wohin damit.




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