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New nuclear power plants?

Six reasons why building new nuclear power plants will not provide a solution for climate change and shortage of energy (text in German)

23.01.2008 |Johanna Hausmann




Neue Atomkraftwerke?

Sechs Gründe, warum der Bau neuer Atomkraftwerke keine Alternative für den Klimawandel und das Energieproblem ist

Angesichts der Pläne Londons neue Atomkraftwerke zu bauen, möchte WECF - Women in Europe for a Common Future einige Gründe aufzeigen, warum Atomkraft weder eine Lösung für den Klimawandel und noch für das Energieproblem ist.

Zu schmutzig
Durch gefährliche Strahlen trägt Atomkraft bereits zur Kontamination das Planeten für Hunderte von zukünftigen Generationen bei. Dazu kommt das Problem des radioaktiven Abfalls. Er muss für die nächsten 240 000 Jahre vom sensiblen Ökosystem der Erde ferngehalten werden. Wir wissen nicht wohin und riskieren Atomunfälle sowohl in Kraftwerken als auch auf komplizierten Transportwegen.

Zu unsicher
Die Förderung von Kernenergie in Ländern, die extremen Wetterbedingungen, seismischer Aktivität und anderen Naturkatastrophen ausgesetzt sind, ist verantwortungslos. Es gibt bessere Wege, die Millenniums Ziele zu erreichen und Menschen sicher mit Energie zu versorgen. Auch der Beweis, dass das Krebsrisiko bei Kindern unter fünf Jahren, die in der Nähe von Atomkraftwerken leben, statistisch bedeutend ansteigt, alarmiert. Jedes Kind, das an Krebs erkrankt, ist ein Kind zuviel.

Zu veraltet
Sogar nach Katastrophen wie in Tschernobyl (Ukraine) und in Niigata (Japan) werden Atomkraftwerke noch immer nicht sicher gebaut. Die Technik befindet sich zum Beispiel für das Atomkraftwerk, das in Belene (Bulgarien) entstehen soll, noch auf dem Stand der 70er und 80er Jahre. Auch nach 50 Jahren Erfahrung und enormer öffentlicher, finanzieller Unterstützung hat die Atomindustrie versagt, uns eine zuverlässige, saubere und sichere Energie zu liefern.

Zu ungerecht
Atomkraft trägt auf untrennbare Weise große Ungerechtigkeiten mit sich. Für die Landbevölkerung vieler Länder bedeutet Atomkraft nichts als Verstrahlung durch den Abbau der Uran-Minen und die Abfallentsorgung auf ihrem Land.

Zu teuer
Der Bau eines Atomkraftwerkes kostet 3,5 Milliarden US Dollar - wenn alles nach Plan verläuft, was selten der Fall ist. Nur zwei Jahre nach Baubeginn des fünften Atomkraftwerkes in Finnland, lagen die Kosten schon 800 Millionen Euro über dem Plan.

Zu wenig Klimaschutz
Atomkraft schützt das Klima nicht. Sie trägt massiv zum Klimawandel bei. Sie setzt Treibhausgase im selben Maß wie ein Gaskraftwerk frei, betrachtet man ihren gesamten Lebenszyklus. Der Abbau von Uran, die Anreicherung und der Transport sowie der Bau von Atomkraftwerken und das Abfallmanagement verbrauchen große Mengen an Energie.

Da zudem die noch! verfügbaren Uran-Ressourcen an immer unzugänglicheren Orten liegen, wird dieser Energieverbrauch weiter steigen und damit kontraproduktiv zur CO2-Verminderung sein. Jeder Dollar, der in Atomkraft investiert wird, ist ein verlorener Dollar, der für die richtigen Lösungen wie für Solar- und Windenergie, Geothermik und Energieeffizienz ausgegeben werden sollte.

Schon auf der Klimakonferenz von Bali hat sich WECF gemeinsam mit dem Umweltinstitut München und WISE International dafür eingesetzt, der Scheinlösung Atomkraft gegen den Klimawandel ein Ende zu setzen. Atomkraft wird die dreifache Krise des Klimawandels, die auf uns zukommt – Klimawandel, Ressourcenerschöpfung und das Artensterben – nicht lösen können. Deshalb ist es Zeit, nach richtigen Lösungen zu suchen!

Leserbrief an die Süddeutsche Zeitung zu Ihrer Berichterstattung zum geplanten Bau von Atomkraftwerken in Großbritannien vom 11.1.2008.