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WECF beim 44. Jahrestag des Bundesverbandes der Kinder- und Jugendärzte BVKJ in Berlin

500 Teilnehmer(innen) informieren sich bei Vorträgen von WECF und am Infostand darüber, wie man Kinder vor hormonell wirksamen Chemikalien schützen kann

21.07.2014 | Johanna Hausmann




Kinder- und Jugendärzte und medizinische Fachangestellte (MFA), trafen sich beim 44. Jahrestag des Bundesverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) vom 13.bis 15. Juni 2014 in Berlin. Schwerpunktthema des diesjährigen Kongresses war die Umweltmedizin.

Circa 500 Teilnehmer(innen) informierten sich am Infostand von WECF, in Vorträgen und Seminaren über endokrin wirksame Chemikalien, EDCs, ihre speziellen Eigenschaften und über Möglichkeiten, die Exposition im Alltag zu verringern. In seinem Vortrag vor 300 Zuhörer(innen) verwies Dr. Stefan Böse O’Reilly auf wichtige Aspekte des Themas Umweltmedizin in der Praxis, die sowohl eine Relevanz für die Diagnostik also auch für die Therapie haben. Mit Verweis auf das WECF Nestbauprojekt betonte Böse O’Reilly wie man sich praxisorientiert zum Thema weiter informieren kann.

Das WECF Seminar für Ärzte, das von Dr. Silvia Pleschka, Chemikerin und Chemikalien Expertin von WECF, durchgeführt wurde, widmete sich der Fragestellung "Gifte in Alltagsprodukten - wie wirken sie auf die Gesundheit und wie lassen sie sich vermeiden?"

Seminarbeschreibung: In vielen Produkten stecken Schadstoffe, die über verschiedene Kanäle in den Körper gelangen und mit Krankheiten wie Diabetes, ADHS, Allergien, Störungen der späteren Fortpflanzungsfähigkeit etc. in Verbindung gebracht werden. Ein spezielles Problem stellen hormonell wirksame Chemikalien dar, so genannte Endokrine Disruptoren, EDCs. Besonders sensible Gruppen sind, neben Schwangeren, Säuglinge, kleine Kinder und Pubertierende. Das Seminar gibt einen Überblick über die Verbreitung besonders bedenklicher Stoffe in Produkten des täglichen Bedarfs (Pflegemittel, Spielzeug, Reinigungsmittel Kleidung etc.), zeigt Möglichkeiten zur Reduktion der Belastung auf und gibt Ihnen für Ihre tägliche Praxis Informationen an die Hand, die Sie an interessierte Eltern weitergeben können.

Den Inhalt des Vortrages finden Sie hier: (PDF)

Im Rahmen des Kongresses präsentierte WECF aus der Publikations-Serie „Kinder schützen, Schadstoffe vermeiden“ den neuen Ratgeber zur Schadstoffvermeidung bei Bekleidung und Textilien. Der Ratgeber informiert Konsumenten, insbesondere Eltern darüber, wie man trotz fehlender Deklarationspflicht möglichst unbedenkliche Kleidung vor allem für Kinder kaufen kann.

Hier finden Sie den Ratgeber auf Deutsch.

In verschiedenen Treffen mit Kinder- und Jugendärzt(inn)en und MFAs am Rande des Kongresses konnte WECF einen Überblick über die Bedürfnisse der Teilnehmer im Zusammenhang mit Fragen zum Thema (endokrine) Schadstoffe und über den Umgang damit in der täglichen Praxis erlangen. Viele Teilnehmer(innen) des Kongresses ist das Thema ein Anliegen. Krankheitsbilder wie Allergien oder asthmatische Erkrankungen ließen sich meist nur durch Umweltschadstoffe erklären. Aber auch die Zunahme neurologischer Erkrankungen sahen die Ärzte und Ärztinnen häufig im Zusammenhang mit Umweltbelastungen. Dennoch waren eine große Anzahl der Teilnehmer(innen) nur unzureichend über das Thema EDCs informiert. Einige Ärzt(inn)e(n) räumten ein, dass die Eltern ihrer Patienten häufig besser informiert seien als sie selbst. Dennoch spielt das Thema (endokrin wirksame) Umweltschadstoffe eine Rolle und die Informationen, die WECF dazu bereithält, wurden als sehr hilfreich angesehen. In der täglichen Praxis fehlt es leider häufig an Zeit, das Thema gesundheitsschädigende Chemikalien in Alltagsprodukten generell und EDCs im Besonderen zu thematisieren. Dies ist allenfalls dann der Fall, wenn wie derzeit im Zusammenhang mit aktuellen Medienberichten, konkrete Bedenken wie zum Beispiel bezüglich Aluminium in Deos zur Sprache kommen. Kinder- und Jugendärzte sind eine wichtige Gruppe im Gesundheitssektor, um über das Thema zu informieren und Bewusstsein zu bilden.

Ein umfassender Beitrag von WECF im Fachmagazin des BVKJ “Gesunde Umwelt – ein Grundrecht für Kinder und Jugendliche” gibt weitere Informationen zu EDCs, deren Risiko für die Kindergesundheit und darüber, wie man die Exposition im Alltag verringern kann.

Den Artikel finden Sie hier.